thevoiceofshannon
Residenz-Rückblick: Residenz November 2018
The Voice of Shannon

Eine Installation von Clara Alisch und Kevin Westphal alias Power, Corruption and Lies

Mit The Voice of Shannon widmen sich Clara Alisch und Kevin Westphal der individuellen Wahrnehmung von Arbeit: zwischen Verantwortung und Eskapismus, Motivation und Langeweile, Macht und Moral. Und sie widmen sich Shannon. Shannon wollte zwar nie die große Bühne, aber zumindest muss er das Publikum nicht sehen.

 

Vernissage am Do., 22. November um 18 Uhr

Ausstellung vom 23. November 2018 bis 29. November 2018

im Fleetstreet Theater Hamburg

Öffnungszeiten: Do. bis Do. 12 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung

 

Clara Alisch und Kevin Westphal a.k.a. Power, Corruption and Lies stellen mit der narrativen Installation The Voice of Shannon eine neue Arbeit im Hamburger Fleetstreet Theater vor. Die titelgebende Hauptfigur hat den Aufführungsraum längst verlassen und es bleiben nur Hinweise, verteilt in einer Rauminstallation, die futuristisch aber gleichzeitig auch abgenutzt und antiquiert erscheint. Einzelne Textstellen erzählen Kapitel aus dem Leben von Shannon, der alleine mit seinen Algorithmen Datenströme und -sammlungen für einen Geheimdienst überwacht. Einen Geheimdienst, so geheim, dass selbst Shannon schon seit Monaten nichts von ihm gehört hat.

Power, Corruption and Lies beschäftigen sich mit der Frage nach den Auswirkungen von Fortschritt und Technologie auf das Welterleben. In ihren Kollaborationen inszenieren Clara Alisch und Kevin Westphal immersive Simulationen zwischen Alltäglichem und Existenziellem. Mit ihren technologiebasierten Installationen laden sie die Teilnehmer*Innen zu einem komplexen Spiel ein, dessen Regeln sich erst allmählich enthüllen. Ihre Arbeiten waren zuletzt im Medizinhistorischen Museum Hamburg (Technobody) und in Erlangen beim Arena Festival für die jungen Künste (Individual Optimization Society) zu sehen. PCL verstehen ihr "Theater" als ein Labor, das die Konventionen des Genres zu ändern versucht, zirkulierend zwischen Performance und bildender Kunst. www.powercorruptionlies.de

Clara Alisch, geb. 1986, ist bildende Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Hamburg und Bremen. Studium an der HFBK Hamburg bei Prof. Matt Mullican (BFA) und seit 2018 bei Prof. Michaela Melián. Auslandsemester an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris im Rahmen des Karl H. Ditze-Stipendiums und Stipendiatin der Künstlerförderung des Cusanuswerk. Clara arbeitet hauptsächlich mit den Medien Video, Performance und Installation. An der Schnittstelle von künstlerischer, choreographischer und wissenschaftlicher Theorie und Praxis verhandelt Clara in ihrer Arbeit Machtverhältnisse und ihre Wahrnehmungsgestalt. Thematisch geht es um Alltägliches, Persönliches, doch immer werden existenzielle Fragen wie Sicherheit, Intimität, Begehren, Rollenbilder sowie Selbstermächtigung verhandelt.

Kevin Westphal, geb. 1991, ist freier Künstler. Er lebt und arbeitet in Hamburg und Rom. Studium der Amerikanistik und Theaterwissenschaften (B.A.) in Erlangen und Marseille. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem mit Rimini Protokoll am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und Mario Pfeifer am Goethe Institut New York. Derzeit studiert Kevin zeitbezogene Medien bei Prof. Simon Denny. Er absolvierte ein Auslandssemester am California Institute of the Arts im Rahmen des Karl H. Ditze-Stipendiums. In seinen Arbeiten experimentiert er interdisziplinär mit dokumentarischen Transformationsprozessen, ob bildhauerisch zum Thema Drohnen, audiovisuell in einer Videoinstallation über einen Kuhstall oder performativ zur Erforschung von Selbstoptimierung.