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Residenz-Rückblick: März 2017
F. Wiesel: "SUPERQUADRA"

Im Turm von Babel, in Idealstädten des ausgehenden Mittelalters bis hin zur amerikanischen Neuzeit, finden sich Entwürfe von neuen Welten. Landschaften aus Beton und Glas erstrecken sich durch den südamerikanischen Dschungel und über die italienischen Alpen. Mit dem Wunsch einer geplanten, geordneteren und endgültig gerechteren Gesellschaft entstehen an den Reissbrettern und Computern der Jahrhunderte Systeme und Berechnungen, die ideale Proportionen und Verhältnisse vorbringen sollen; geplante Städte und Gebäude für ein perfektes Leben. Leonardo da Vinci, Albert Speer und Walt Disney arbeiten im Fieber an den Achsen ihrer neuen Ordnungen.

Einmal angelegt, finden sich Bewohner in den schönen neuen Rastern wieder. Und irgendwann passiert, was passieren muss: Im futuristischen Gebäudekomplex Super-Quadra 67 beginnt Oscar N. damit, eigene architektonische Verbesserungen vorzunehmen. Nach und nach mutiert das Gebäude, während auch andere Bewohner beginnen, ihren eigenen Interessen Form zu geben.

Im Rahmen von Fleetstreet recherchieren F. Wiesel im März in Hamburg; sie sprechen mit Archäologen und Stadtplanern, untersuchen, wie Architektur Gesellschaft formt und Gesellschaft Architektur bewohnt. Sie rühren Beton an und interpolieren vergangene Visionen.

In ihrer bisherigen Arbeit erzählten sie Filmgeschichte mit Modellen nach, verkleinerten ein mittelalterliches Epos, reanimierten tote Kaiser und rekonstruierten zuletzt sowjetische Science-Fiction Visionen. Ihre neue Arbeit SUPERUQADRA, für die Hanke Wilsmann und Jost von Harleßem im Rahmen ihrer Fleetstreet Residenz im März 2017 recherchieren, feiert im September im Rahmen des Treibstoff Festivals in Basel Premiere.

Weitere Informationen unter: http://flinkwiesel.de

 

Dank an:

Fleetstreet-Theater, Rudolf Augstein Stiftung, Hamburger Kulturbehörde, Hamburgische Kulturstiftung