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Residenz-Rückblick: August 2020
4589- 945 Tage in Auschwitz

„4589- 945 Tage in Auschwitz“ ist eine audiovisuelle Installation der in Vergessenheit geratenen Berichte von Witold Pilecki. Es ist der einzig bekannte Fall eines Menschen der freiwillig nach Auschwitz ging. Er arbeitete für den polnischen Geheimdienst und die Alliierten und sammelte über 3 Jahre Berichte über das KZ-Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Zudem versuchte er während der Zeit seiner Gefangenschaft von Innen ein Netzwerk des Widerstandes aufzubauen. Nach seiner spektakulären Flucht 1943, übermittelte er seine Aufzeichnung den Alliierten, jedoch wurden seine Berichte während des Krieges nicht ernst genommen. Im Jahre 1948 wurde er als Landesverräter in Polen angeklagt und nach einem Schauprozess erschossen.


Die Pilecki-Berichte werfen ein neues Licht auf die Zustände in Auschwitz und erzählen auf beeindruckende Art und Weise über den Alltag und Widerstand gegen die Machthaber im Lager.
Der perfide Vernichtungsapparat der Nationalsozialisten hat es geschafft, die Opfer zu entmenschlichen. Nun ist es unsere Aufgabe, über die Schicksale der Opfer zu erzählen, da ein Vergessen, ihre zweite Entmenschlichung wäre.

Alek Niemiro, 1992 geboren, assistierte nach seinem Abitur 2012 am Warschauer "Och- teatr". Bis 2015 studierte er Philosophie und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Währenddessen assistierte er am Deutschen Theater Berlin, unter anderem bei Ivan Panteleev. Während seiner Zeit in Berlin entstanden erste Arbeiten in den „Sophiensaelen“. Von 2015 bis 2018 war er Regieassistent am Thalia Theater, wo er mit Regisseuren wie Bastian Kraft, Luk Perceval, Ewelina Marciniak, Johan Simons, Jette Steckel und Sebastian Nübling zusammen arbeitete. Im Nachtasyl des Thalia Theaters sind u. a. folgende Abende entstanden: "Patrick Bateman - An American Psycho“, „Peter Weiss/Marat Sade“ und' "Das Ende von Eddy“, welches später ins Thalia Theater Gaußstraße verlegt wurde. Er gewann im Juni 2018 den “Start Off”- Wettbewerb für Regienachwuchs am Lichthof- Theater Hamburg. Im Mai 2019 entstand seine nächste Arbeit am Thalia Theater „In der Schwebe”. Zur Zeit studiert er Regie am Thomas Berhard Institut in Salzburg. In seinen Arbeiten er erzählt er häufig Geschichten von Außenseitern, von Menschen, die gescheitert sind und trotzdem nicht aufgeben.