fleetstreet-flyer-finalall-artists
Residenz-Rückblick: Mai - Juli 2020
Annika Kahrs & Nguyen Phuong-Dan

Frieder Butzmann wurde 1954 am Bodensee an der Grenze zur Schweiz geboren. Er trat seit 1976 an Orten wie dem SO 36 in Berlin Kreuzberg oder dem Museum of Modern Art in New York auf oder wie in den letzten Jahren in Paris, Rom, Rotterdam, Kopenhagen, Tel Avi, Niigata. Er machte Dinge wie Musik für eine Barocke Party, eine Klingonische Oper, viele Hörspiele oder Internetprojekte wie das Spunkkrachlexikon. Seit 1979 Diverse Tonträger. Live-Auftritte weltweit solo oder mit Alex Hacke, Thomas Kiesel, Jean Martin, Thomas Kapielski u.a.. Diverse Bühnenmusiken für Lindy Annis. Nebenher lehrte er auch: Musik in Multi Media oder Gestaltung des Tons in Film und Neue Medien in Berlin, Düsseldorf, Leipzig. Im Herbst 2020 kommt sein drittes Buch in die Welt: Wunderschöne Rückkopplungen (mit ganz vielen Bildern)!

Jessica Ekomane ist eine in Frankreich geborene und in Berlin lebende Musikerin und Klangkünstlerin. Sie schafft Situationen, in denen der Klang als transformatives Element für den Raum und das Publikum wirkt. Ihre quadrophonischen Performances, die durch ihre physische Wirkung gekennzeichnet sind, suchen durch das Zusammenspiel der Psychoakustik, der rhythmischen Strukturen sowie dem Austausch von Noise und Melodie, eine kathartische Wirkung zu erzielen.
Jessica Ekomane ist eine der sechs KomponistInnen, die Natascha Süder Happelman für ihre Installation im deutschen Pavillon der Biennale von Venedig 2019 ausgewählt hat. 2019 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Multivocal bei Important Records. Ihre Performances und Installationen wurden in verschiedenen Institutionen weltweit präsentiert, u.a. beim CTM Festival (Berlin), Ars Electronica (Linz), Dommune (Tokio) und Bemis Center for Contemporary Arts (Omaha).

Lina Gómez wurde in Kolumbien geboren. Sie ist Choreographin, Tänzerin und Lehrerin. Lina studierte Tanz und Theater an der Katholischen Universität PUC-SP in São Paulo, Brasilien. Ihren Master in Choreografie erhielt sie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin, wo sie heute lebt und arbeitet. Für die Umsetzung des Gruppenstücks A Passo di Mulo erhielt sie 2018 die Einzelprojektförderung und 2019 Wiederaufnahmeförderung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Ihre Arbeit Restraint wurde an verschiedenen Orten in ganz Europa präsentiert und ist Teil der europäischen Tanzplattform Aerowaves Twenty19. 2008 war sie Mitgründerin der Kompanie Aberta de Dança in São Paulo und wirkte dort als Choreografin und Performerin. Sie lehrte an Universitäten in Deutschland und der Türkei, sowie an verschiedenen Tanzausbildungsinstituten in Portugal, Polen, Brasilien, Kolumbien und Indien. Als Tänzerin und Performerin arbeitet Lina u.a. mit Tino Sehgal, Yoshiko Chuma, Edson Fernandes und Jorge Garcia.

Annika Kahrs lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter Villa Aurora - Los Angeles, Vila Sul in Brasilien, das Max-Pechstein-Stipendium, Stiftung Kunstfonds und den von René Block gestifteten George-Maciunas-Förderpreis. Kahrs hat sowohl national als auch international ausgestellt, darunter im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin; auf der 5. Thessaloniki Biennale für zeitgenössische Kunst, Griechenland; in der Kunsthalle Bremerhaven, im Savvy Contemporary, Berlin; im Ausstellungsprojekt On the Road in Santiago de Compostela, Spanien; beim Performance-Festival Hybrid Art in Moskau, Russland; auf der Bienal Internacional de Curitiba, Brasilien; in der Hamburger Kunsthalle; im KW Institut für zeitgenössische Kunst, Berlin; in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn; im Gropius Bau, Berlin; im Flat Time House, London und auf dem Velada de Santa Lucia Festival in Maracaibo, Venezuela.

Merle Kröger ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Dramaturgin. Von 1992 bis 1999 war sie Mitglied der Berliner Gruppe dogfilm und gründete 2001 pong film gemeinsam Philip Scheffner. Sie ist Autorin von mehreren Kino-Dokumentarfilmen: Der Tag des Spatzen (2010), Revision (2012) und Havarie (2016). Kröger hat vier Romane im Hamburger argument Verlag veröffentlicht, u.a. Grenzfall (2012) und Havarie (2015), beide ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis. Der Spielfilm Europe und der Roman Die Experten sind in Fertigstellung.

Marvin Moïses Almaraz Dosal kombiniert in seiner künstlerischen Arbeit verschiedene Materialien mit Performance um mögliche Formen der Kollaboration und nachhaltige Landschaftssysteme zu erforschen. Almaraz Dosal wurde 1991 in Texcoco, Mexiko, geboren und lebt derzeit in Hamburg, wo er 2020 seinen MA bei den Prof. Jutta Koether und Prof. Thomas Demand abgeschlossen hat.

Nguyen Phuong-Dan studierte Kulturanthropologie an der Universität Hamburg sowie Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Dokumentarfotografie an der HfbK Hamburg. Er arbeitet projektbezogen in unterschiedlichen Bereichen. Unter anderem entstand in Zusammenarbeit mit Stefan Canham das Fotobuch Die Deutschen Vietnamesen und gemeinsam mit Philip Widmann der szenische Dokumentarfilm Ein Haus in Ninh Hoa. In Kooperation mit dem Kunstverein Harburger Bahnhof in Hamburg initiierte er das Projekt One Hundred People Say Umbrella (2015), das sich mit auditiven Publikationen im Kontext der bildenden Kunst beschäftigte. Kuratorisch war er zudem unter anderem an den Veranstaltungen Immersion (Gropius Bau, Berlin), Music From High Wires (Kampnagel, Hamburg), Intonal Festival (Inkonst, Malmö) und Possible Musics (Palais de la Porte Dorée, Paris involviert) beteiligt. Unter dem Namen Phuong-Dan ist er international als DJ tätig und veranstaltet seit 2003 eine eigene Clubreihe im Golden Pudel Club in Hamburg.

Saskia Senge befasst sich überwiegend mit Installations- und Objektkunst. Zentrales Moment in ihren Arbeiten ist das Verknüpfen von Bildern und Objekten aus Alltagsbeobachtungen. Dabei interessieren sie besonders die Dehnbarkeit der Grenzen und Spektren des Nutzbaren sowie der performative Charakter der einzelnen Objekte. Saskia Senge lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte bis 2017 Bildhauerei an der HfbK Hamburg bei Prof. Thomas Demand und Prof. Dr. Hanne Loreck sowie an der China Art Academy Hangzhou und der ZHdK Zürich bei Eran Schaerf und Pauline Boudry. Senge war von 2013 bis 2017 Stipendiatin der Studienstiftung, erhielt 2014 den K.H. Ditze Preis, 2015 das Art School Alliance Stipendium und 2019 das Hamburger Arbeitsstipendium.

Gesa Troch lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte bei Prof. Jutta Koether, Prof. Dr. Hanne Loreck und Prof. Sam Durant an der HfbK Hamburg. Sie untersucht Transformationsprozesse, Verflechtungen, Intersektionalität, und kollaborative Strukturen. In ihren malerischen, skulpturalen Objekten beschäftigt sie sich mit dem Feld des Materiellen und Immateriellen. Körperliche, sinnliche Wahrnehmungen und Erfahrungen wie Weichheit, Glanz oder Klebrigkeit werden akzentuiert und das Abjekte und Ephemere reflektiert.